Wasser ist Leben. Ohne Nahrung könnten wir wochenlang überleben, aber ohne Wasser nur maximal 3 – 4 Tage. Wasser ist in jeder Zelle unseres Körpers vorhanden und essentiell für alle Stoffwechselprozesse und ein gesundes, vitales Leben.
Wasserhaushalt
Der Wasserhaushalt unseres Körpers beschreibt, wie das Wasser in unserem Körper im dynamischen Kreislauf eingebunden ist. Somit sind sowohl die Aufnahme von Wasser als auch die Abgabe von Wasser (z.B. Urinieren oder Schwitzen) gemeint. Man spricht von einem ausgeglichenen Wasserhaushalt im Körper, wenn die Aufnahme von Flüssigkeit mindestens so groß ist wie die Ausscheidung in jeglicher Form. Das Wasser im Körper verteilt sich hauptsächlich auf das Blutplasma, Wasser an und für sich kann nur in kleinen Mengen im Körper richtig „gelagert“ werden.
Fast jeder Stoffwechselprozess in unserem Körper benötigt Wasser und ist darauf angewiesen. Unsere Muskeln und Organe werden durch Wasser mit den nötigen Nährstoffen versorgt. Wird der Körper ausreichend hydriert, funktioniert das Zusammenspiel von einzelnen Organen und Geweben fehlerfrei und auch schädliche Stoffe können aus dem Körper ausgespült werden. Außerdem wird Wasser für den Erhalt der Körpertemperatur benötigt. Wird es draußen zu heiß, verdunsten wir Wasser, wir Schwitzen also, um die Körpertemperatur von 37,5 Grad Celsius aufrecht zu erhalten. Diese optimale Temperaturschwelle ermöglicht den Prozessen mit allen verantwortlichen Enzymen bestmöglich zu arbeiten, daher ist es notwendig, diese Schwelle einzuhalten. Die zwei Hauptaufgaben von unserem Wasserhaushalt sind demnach Nährstofftransport und Temperaturregulation.
Die Wasserbilanz im Körper setzt sich aus dem Verhältnis von aufgenommenen und abgegeben Wasser zusammen. Man sagt, der Mensch besteht zu mehr als die Hälfte aus Wasser. Der Wasseranteil im Körper lässt mit dem Alter jedoch stark nach. Tatsächlich haben Kinder und Säuglinge einen Wasseranteil von etwa 75%, Erwachsene dahingegen circa 65% und Senioren bereits nur noch 50% Wasser im Körper. Dies hat etwas mit dem Anteil der Fettzellen im Körper zu tun. Fettzellen können Wasser sehr schlecht lagern. So haben auch dünnere Menschen mit weniger Fettzellen einen dementsprechend höheren Wasseranteil als dickere Menschen, und Männer einen höheren Anteil als Frauen.
Organe, die viel Wasser benötigen und verbrauchen sind primär das Gehirn, die Niere, das Herz, die Lunge und auch die Haut.
Wie viel Trinken ist genug?
Generell liegt die empfohlene Tageszufuhr von Wasser und Flüssigkeit bei mindestens 2 Liter für Erwachsene. Die benötigte Zufuhr schwankt aber mit zum Beispiel körperlicher Aktivität, mit dem Wetter beziehungsweise den Außentemperaturen und unter Umständen mit möglichen Krankheiten. Wir nehmen durchaus über die Nahrung Flüssigkeit auf, jedoch ist diese ausschließlich sicher nicht ausreichend für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt im Körper. Besonders Softdrinks oder Ähnliches haben eine sehr hohen Zuckeranteil, weshalb die reine Flüssigkeits-/Wasserzufuhr eher gering ist, und von diesen abzusehen ist. Nahrungsmittel, die zum Beispiel einen sehr hohen Salzgehalt haben, entziehen dem Körper Wasser. Aber auch Alkohol und eine ungesunde, fetthaltige Ernährung sind für den Wasserhaushalt allgemein nicht förderlich.
Durstgefühl – gut oder schlecht?
Wenn man es ganz korrekt sieht, bedeutet Durst, dass bereits ein Wassermangel im Körper besteht. Normalweise kann der Körper bei gesunden Menschen gut mit kurzfristigen Wassermangel umgehen. Ein längerfristiges Ungleichgewicht von Wasseraufnahme und Abgabe führt aber zu einer schweren Dehydratation und zieht dramatische Folgen mit sich.

Dehydratation
Schon eine kleine Dehydratation sorgt dafür, dass verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper nicht mehr mangellos ablaufen. So werden Körper und Geist stark beeinträchtigt.
Ursachen von Wassermangel könnten demnach erhöhte körperliche Aktivität, Sport, körperliche Arbeit, oder Hitze sein. Nicht außer Acht zu lassen sind Krankheiten, die zu einem übermäßigen Wasserverlust führen wie zum Beispiel Durchfall, Erbrechen oder Fieber. Besonders nach diesen Faktoren ist es essentiell, den Wassermangel sobald wie möglich wieder auszugleichen und einen ausgewogenen Wasserhaushalt herzustellen.
Die erste Stufe von einer längerfristigen Dehydratation zeigt sich meistens an der Haut, indem sie vor allem an Lippen und Gesicht zu Trockenheit neigt. Durch den Wassermangel im Körper verdickt das Blut, der Nährstofftransport sinkt, was die Verlangsamung aller Stoffwechselprozesse zur Folge hat.
Folgende Symptome können bei einer Dehydratation auftreten: Bei leichtem Wassermangel sind Verwirrtheit und Unkonzentriertheit die Folge. Außerdem kann es zu Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen und Herzstechen bzw. -rasen kommen. Schwerwiegender Wassermangel kann zu Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Verliert man circa 15% des Wasseranteils im Körper, kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen. Bei Kindern bis 10 Jahre ist bereits ein Verlust ab 4,5 Liter tödlich, bei Erwachsenen ein Verlust von >10,5 Litern.
Viel hilft?
Ein klares Nein! Eine Hyperhydratation ist absolut schädlich für den Körper. Nimmt man übermäßig große Mengen auf einmal oder in einem sehr kurzen Zeitraum zu sich, kommt der Körper mit der Volumenregulation nicht zurecht und ein plötzlicher Systemausfall bzw ein Herztod sind die Folge. Besonders anzuschwärzen sind hier jegliche Formen von Wetttrinken, die in jedem Fall vermieden werden sollten.
Ausreichend Wasser zu trinken und seinen Wasserhaushalt im Auge zu behalten ist also für ein vitales Leben und Deine Gesundheit von absoluter Notwendigkeit.
Wir wünschen alles Gute!